© 2009
Welch ein Abend! Constance trug ihr neues smaragdgrünes Kleid, das perfekt zu ihren Augen passte, dazu die blonden Haare nach der neuesten Mode hochtoupiert und gepudert sowie eine Gesichtslarve. Da sie von Natur aus ein fröhlicher Mensch war, genoss sie das Treiben um sich her. Es war ihr siebzehnter Geburtstag, und Onkel Jean gab ihr zu Ehren einen Maskenball.
»Ich danke Euch für diesen Tanz, Edelste«, sagte Monsieur Clement, als das Orchester eine Pause einlegte. Galant verbeugte er sich vor ihr. »Ich habe es sicher nur dieser Maske zu verdanken, keinen Korb von Euch bekommen zu haben.« »Ist deine Tanzkarte auch so voll?« Babette, eine ihrer Freundinnen, trat an sie heran. »Den nächsten Tanz habe ich Roger de Troix versprochen, dabei schmerzen mir jetzt schon die Füße.« Frédéric Baldour. Constance verdrehte die Augen. Zum Glück schien Onkel Jean ein Einsehen gehabt zu haben, ihn nicht einzuladen. Der Kerl war widerlich. Aus Marseille stammend, hatte er sich mit Gedichten in die Pariser Gesellschaft eingeführt und es bis zum Hofpoeten Marie Antoinettes gebracht. Den Gerüchten nach ein Weiberheld, war Baldour indes von keiner besseren Gesellschaft mehr fortzudenken. – Vielleicht gelang es heute, allen zu zeigen, wie gut man auch ohne ihn auskam? »Du kannst mir nicht sagen, dass er dir nicht gefällt, wie auch seine Verse eines jedermanns Herz berühren!« Fast empört blickte Babette sie an.
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